Sonntag, 18. Juni 2017
Kein Samba auf dem Monte Prano
Ich bin ja nicht nur gerne mit dem Rennrad
unterwegs, sondern zur Abwechslung auch mal auf Schusters Rappen.

Da trifft es sich gut, daß mein kleines Podere an Rande der
Apuanischen Alpen liegt.




Der südwestlichste Gipfel dieser schönen Berglandschaft ist der Monte Prano; man kann von dort ober in die Mamorbrüche sehen, das toskanische Archipel im Thyrrenischen Meer und bei guter Sicht sogar bis Korsika.




An einer kleinen Ansiedlung, die nur noch im Sommer bewohnt ist, beginnt der Anstieg, der erst durch kühle schattige Kastanienfelder führt.

Der italienische Alpenverein hat die Wege gut ausgebaut und bestens beschildert.




Bei Campo al Orzo tritt man aus dem Wald heraus und beginnt nun mit dem eigentlichen Aufstieg. Eine Kirchenruine zeugt davon, daß bis zum Ende der Mezzadria hier reges Leben herrschte und die Menschen durch Schafzucht oder Anbau von Gerste (orzo) ihren kargen Lebensunterhalt verdienten.





Immer weiter und steiler geht es hinauf und man sieht jetzt schon von weitem das große Gipfelkreuz, daß als Friedensmahnung aufgestellt wurde.




Vor 10 Jahren hatte ich den Aufstieg kaum geschafft, so sehr hatte mich mein Leben zwischen Bürostuhl und Couch schon geschwächt.
Jetzt aber merkte ich den positiven Effekt meiner, zugegebener Maßen noch zu geringen, körperlichen Betätigungen.




Nach einer ordentlichen Gipfelbrotzeit mit Peccorino und Salami machten wir uns wieder auf den Rückweg und erreichten bald wieder das Tal.




Ach ja, was hat es nun mit dem Samba auf sich?




Wie dem Leser diese Blogs schon bekannt ist, fanden in dieser wunderschönen Gegend schlimme Kämpfe 1944
statt. Die deutschen Besatzer hatten auf dem Monte Prano einen Artillerieposten, welcher von den brasilianischen Soldaten der FEB
eingenommen wurde, als diese, als einen ihrer ersten Kampfeinsätze während der Befreiung Italiens, den Monte Prano eroberten.
Und das war sicher kein fröhlicher Samba Tanz.

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