Montag, 25. Februar 2019
In der Küche!
Gleich geht es weiter mit Essen!



Für eine kleine Abendeinladung habe ich mal wieder meine italienische Atlas Nudelmaschine herausgeholt.
Wie man am Preisaufdruck sieht, stammt sie noch aus der guten alten Lire Zeit. Lange noch vor Draghi und auch vor Berlusconi!



Für den Teig nehme ich italienisches Mehl Typ 0.
250 Gramm Mehl, zwei Eidotter, eine Prise Salz und etwas Wasser. Alles gut geknetet.




Gestern habe ich mal Ravioli mit Ricotta-Spinat-Füllung gemacht. Blattspinat, Ricotta und 50 Gramm Grana gut vermischt und mit frisch geriebener Muskatnuß, Salz und Pfeffer abgeschmeckt.




Aus dem Rest von Teig und Füllung habe ich mir den noch Tagliatelle gemacht!



Selbst gekocht schmeckt einfach gut und ist gar nicht schwer! Dank gebührt meinen Eltern, die mir das beigebracht haben.

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Freitag, 1. Februar 2019
Kulinarischer Streifzug durch 2018
Vergangenes Jahr gab es wieder viele kulinarische Highlights! Ein paar davon möchte ich Ihnen gerne hier vorstellen.
Es gab sicher noch mehr, aber ich habe nicht alle fotografiert oder die Bilder wurden nicht so gut, wie die Speisen tatsächlich waren.

Als erstes präsentiere ich den Josefi-Bock von der Klosterbrauerei Reutberg. Am besten schmeckt er natürlich frisch beim Anstich des ersten Fasses im Zelt beim Josefi Fest!


Dieser wunderbare Schweinsbraten ist nicht aus dem Klosterstüberl sondern aus meinem schönen holzbeheizten Steinbackofen.
Bayerischer Schweinze schmeckt auch in der Toskana!



Bei der Eroica Montalcino gab es an der Verpflegungsstationen wieder alle Herrlichkeiten, von der Ribollita, über Salami und Olivenölbrote bis hin zu Obst und Crostata. Natürlich auch einen Schluck Montalcino Rosso!



Irgendwo zwischen Mirandola und Bologna machte ich in einem Kaff Mittagspause und bekam diese herrlichen hausgemachten Tortellini mit Salbeibutter und Grana Padano! Ein Gedicht!


Meine Liebste wollte ihren Geburtstag mit mir gebührend feiern und lud mich zu Marchese Antinori nach Passignano ein. Dies ist eine Interprätation von Tortelli als Teil des 5-Gänge Menüs!


Natürlich haben wir auch selbst gekocht. In der Toscana ist da eine Bistecca di Manzo erste Wahl. Der Metzger schneidet nach Wunsch, wie hoch man das Stück haben möchte!


Was wäre Italien ohne Pizza. Freunde von uns sind Hobby-Pizzaioli und so haben wir bei mir einen Pizza Abend veranstaltet. Mein 200 Jahre alter Forno ist bestens geeignet!


Hier schmurgeln zwei Pizze im Ofen.


Spaghetti allo Scoglio mit frischen Meeresfrüchten sind an einem warmen Sommerabend der Pasta-Gang der ersten Wahl. Nur 3 km vom Haus im Pedogna-Tal macht man sie besonders gut!


Wunderbar schmecken am Morgen die frischen Feigen direkt vom eigenen Baum gepflückt.


Nachdem ich meinen ersten Alpenpass mit den Rennrad erorbert hatte, konnte ich durch diesen feinen Kaiserschmarrn in Glashütte meine Energiespeicher wieder aufladen. Ich hatte Pflaumenkompott dazu, mein Wasserträger Apfelmus.


Auf dem Weihnachtsmarkt der Gräflich von Hundt'schen Forstverwaltung gab es neben vielen anderen Köstlichkeiten auch diese Nußtorte!



Eine liebe Mitarbeiterin buk mir zum Geburtstag einen fantastischen Käsekuchen!


Am Dritten Advent versuchte ich mich mal an Gänsekeulen!


Zurück im Ristorante im Pedogna Tal gönnte ich mir am heiligen Abend diese exzellenten hausgemachten Maccaroni alla triglia!


Am Weihnachtstag wurde natürlich wieder der Forno eingeheizt und eine Pute gebraten!
Gegessen wurde in der Mittagssonne vor dem Haus!

Dies war nur ein Ausschnitt der vielen kulinarischen Leckereien, die es 2018 gab! Nicht alles habe ich fotografiert.

Nach diesem üppigen Jahr wurde im Januar natürlich wieder gefastet. Und hoffentlich beginnt im Februar die Rennradsaison, damit noch etwas abtrainiert werden kann!

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Mittwoch, 30. Januar 2019
Vade retro seduttore!
Wie ich ja hier schon mal geschrieben habe, bin ich seit einiger Zeit in schlechte Gesellschaft geraten. Eine Internetbekanntschaft, mit der ich mich dann auch sein einiger Zeit treffe.

Es fing eigentlich ganz harmlos an.

Ich bekam ein Rad geliehen, um an der Eroica teilnehmen zu können. Wie das endete, ist dem geneigten Leser bekannt.

Letztes Jahr war ich dann dem Verführer beim Kauf einiger Rennräder in Italien und Transport nach Bayern behilflich.

Ganz heimtückisch wurde ich dabei angefixt. Ich wollte auch gerne ein feines Colnago. Bei der Suche stieß ich auf eine andere Marke.

Als erstes kam ich so zu einem De Rosa Team mit Campagnolo Ausstattung. "Spotbillig, Super Rad, das musst Du nehmen!!!!" flüsterte der Teufel mir ein!


Gut, dachte ich, mache ich. Es ist auch ein wirklich schönes Teil und passt wie angegossen. Ich eroberte damit meinen ersten Alpenpaß.



Aber ein Colnago hatte ich immer noch nicht!

Ach, eine Nachricht vom R.:" Guckmal, das blaue Macro ist wieder zu haben. Das hat Dir doch so gut gefallen!"

Hm. Ist ja kein Colnago. Und in Vicenza. Vicenza? Da wohnt doch mein alter Spezl S., der mich ja immer eingeladen hat. Könnt' ich ja mal besuchen und bei der Gelegenheit das Macro nur mal ansehen.



Oh, das ist wirklich schön! Und für den Preis darf ich es mir nicht entgehen lassen. Platz in der Garage habe ich ja noch! Schwups, da war es im Kofferaum!

So, jetzt aber genug! Und ein Colnago hat ja eh jeder Zahnwalt.

"Klink!!" Direct-message vom R! "Könntest Du mal Deinen Kontaktmann fragen.... ich habe dort ein Carbon De Rosa zum Schnäppchepreis gesehen...."
Oh Carbon? könnte auch was für mich sein! Soll sich ja ganz anders als Alu oder Stahl fahren.


"Hallo R. Das 838 hat der Kontaktmann geholt. Aber leider kann ich es Dir nicht geben!
Ich behalte es selbst".

Am zweiten Weihnachtstag bin ich dann bei herrlichem Sonnenschein meine ersten Kilometer auf dem wirklich fabelhaften De Rosa R 838 gefahren!

Und überhaupt, wer will schon ein Colnago!

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Dienstag, 29. Januar 2019
Auf zwei Rädern mit Motorkraft
In keinem der 11 Jahre, die ich nun mein Motorrad Baujahr 1942 besitze, bin ich soviel gefahren, wie 2018.


Ich freue mich schon jetzt auf das Frühjahr, wenn durch einen kräftigen Tritt auf den Kickstarter der V2 zum Leben erwacht!


Vielleicht geht es dann erstmal nach Andechs!

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Montag, 28. Januar 2019
Warum passiert hier nichts mehr?
Ja, warum eigentlich.
Es passierte genug, um darüber zu schreiben. Manches hatte ich schon fertig im Kopf.
Aber dann war ich zu faul und träge, es ins Blog zu schreiben und zu bebildern.


Sonst war ich aber im letzten Jahr gar nicht so faul. Ich bin mehr geradelt denn je.

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Dienstag, 27. März 2018
1000 Tage Foroboario
Kinder, wie die Zeit vergeht.

Nun ist dieses kleine Blogprojekt schon seit 1000 Tagen
online.


Viel hat sich in diesen 1000 Tagen getan.

Die neu gepflanzten Olivenbäumchen

haben das erste mal getragen.

An den Weinstöcken waren die ersten Trauben zu sehen.

Die Capanna ist mittlerweile gar nicht mehr wieder zu erkennen.


Und bei den verschiedenen Ausgaben der Eroica muß ich auch weniger schieben.


Insgesamt ist es mir in den tausend Tagen doch recht gut ergangen.



Und nächstes Jahr steht dann ein großer Umbruch in meinem Leben an!

Es bleibt spannend!

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Donnerstag, 15. März 2018
Zwischenmeldung
Nachdem Frau sid zu Recht moniert, daß sich hier immer so lange nichts tut, wollte ich doch zumindest eine Zwischenmeldung geben!



Der späte Wintereinbruch scheint wohl nicht nur den Weinberg sondern auch meine Blogaktivitäten einzufrieren.


Tatsächlich hatte ich schon viele Beiträge im Hinterkopf:

Meine Affinität zu Nikolaus Otto, Don Ferrando als Glückspilz, die Fortsetzung der Capanna Geschichte und wer war Capellino!
Die Texte wabern schon im Hinterkopf, aber die Bebilderung macht mir Schwierigkeiten.

Jedenfalls soll es hier weiter gehen!

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Mittwoch, 31. Januar 2018
Schneider Schneider meck meck meck!
Ich wollte schon immer ein Handwerk erlernen, oder wenigstens etwas selber handwerklich herstellen.

Sicher, ich habe ja meinen
Olivenhain und meinen
Weinberg, die auch sehr viel Handarbeit erfordern.



Einfache Servicearbeiten am Fahrrad kann ich auch erledigen. Aber da erschaffe ich nicht wirklich etwas.

Auch
Brot backen gelingt mir recht gut. Am am liebsten wollte ich etwas mit Stoff machen, weil mich doch sehr fasziniert, wie der
Maestro in Lucca mir Anzüge schneidert.

Also habe ich mich entschlossen, einen Nähkurs zu machen.


Anfangs lernte ich an Hand eines Nadelkissens die ersten Grundfertigkeiten, die man immer wieder braucht. Schnittmuster, Nahtzugabe, Verstürzen.



Das konnte ich alles gleich umsetzen bei der Herstellung einer gefütterten Tasche.



Mein erstes richtiges Projekt war dann ein Morgenmantel, wofür ich mir feinste Naturseide als Stoff aussuchte.



Mit dem Ergebnis bin ich recht zufrieden, nur das Foto kriege ich für das blog nicht gedreht.

Mein Meisterstück ist bislang eine doppelreihige Weste aus schönem Tuch von Zegna.



Natürlich werde ich nie die Klasse eines ausgebildeten Schneiders erreichen, aber mit Hilfe von Ala aus der
Nähbar
traue ich mir jetzt auch schwierige Sachen zu und mache einfachere schon selbständig zu Hause.

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Dienstag, 12. Dezember 2017
Jahresrückblick in Bildern
Schon wieder ist ein (Lebens)Jahr um und es war kein schlechtes Jahr, wenn ich es so Revue passieren lasse.



Der Januar begann wunderbar sonnig in der Toscana, wo am Neujahrstag tatsächlich die Rosen blühten.



Zurück im kalten Deutschland ging es im Februar weiter mit der Meenzer Fassenacht, die im Gegensatz zu Karneval sehr politisch ist.
Umzüge der Garden haben ja auch einen politischen Hintergrund; man macht sich über den Militarismus lustig.



Am 8. März war Weltfrauentag, an dem ich meine Kolleginnen bedacht habe.



Natürlich sind wir in Bayern auch kein Volk von Traurigkeit. Und obwohl es kein gesetzlicher Feiertag mehr ist, wird insbesondere in Reutberg der Josefitag gefeiert.



Im April begann dann ernsthaft auch die Motorradsaison und ich fuhr zur Ersten Meile nach Böhmen.



Noch mehr unterwegs war ich dann im Mai.




Einige Tage Hamburg und bald danach nach Montalcino, um mich bei der Eroica zu quälen.




Nachdem ich wie ein nasser Sack vom Rad gefallen war, musste ich natürlich Form aufbauen.



Eine erste ernsthafte Trainingseinheit fand im Juni in Südtirol statt, wo ich mit Don Alphonso und Mark793 eine Tour auf dem Eisack Radweg drehte.





Am dritten Wochenende im Juni ging es wieder nach Böhmen zum Hlavni Sraz.



Lorelei und Mittelrheintal besuchte ich dann im Juli.

Sportlich war dann der Rest des Juli mit mehreren Trainingseinheiten in der Holledau um um Kloster Scheyern mit Don Alphonso und dann alleine in der Lucchesia.







Der Toskanaaufenthalt ging bis Anfang August. Meer und Berge sorgen für den Ausgleich zum Radeln.





Kaum zurück zu Hause, ging es Anfang September ins Sudetenland nach Eifel, wo ein Treffen Besitzer alter amerikanischer Motorräder stattfand. Trotz Regen war es wieder ein schönes Wiedersehen bei den Freunden.





Das Oktoberfest findet ja bekanntlich im September statt und auf der Oiden Wiesn ist es gemütlich und nicht voller Abgestürzter.




Nach der Wiesn ging es nochmal nach Böhmen zur Letzten Meile.




Dann war im Oktober wieder verstärktes Radeln angesagt.


Ein neues Lenkerband für das Lutz und es konnte nach Gaiole gehen, wo ich nach dem sommerlichen Training ganz anständig über die Berge kam.




Zuhause in München war dann der Himmel über der Residenz fast toskanisch.




Nicht ganz grau war der November und in Mainz war über dem Dom der Himmel etwas blau.




Schon sind wir wieder im Dezember angekommen.

Prag ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert.Im Advent ist es leider etwas voll.




Nun ist auch der Winter angebrochen und bei der Fahrt von Mainz nach Hause mußte ich mich über verschneite Autobahnen kämpfen.


Morgen beginnt ein neues Lebensjahr und in 10 Tagen geht es wieder in die Toscana und ich hoffe, es blühen die Rosen.

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Mittwoch, 23. August 2017
La sartoria non fa moda!
Es wird ja viel von Nachhaltigkeit, Schonung der Ressourcen und "buy local" geredet.

Da dachte ich mir, fang doch am besten mit der Kleidung an.

Glücklicherweise fand ich in meiner zweiten Heimat einen Schneidermeister, der noch nach alter Handwerkskunst arbeitet und auch bezahlbar ist.



Ich habe den Stoff ausgewählt, den Stil und die Details besprochen und wurde dann ausgemessen.



Beim ersten Teil waren noch drei Anproben nötig, später genügten dann zwei.



Es genügen drei, vier Anzüge und noch ein, zwei sportliche Blazer.
Mehr braucht man eigentlich gar nicht, denn diese Stücke halten bei guter Pflege sehr sehr lange.
Weniger ist wirklich mehr.
Schneiderkunst ist zeitlos; anders als geklebte Anzüge von einer Firma Metzingen, die auch gar nicht dort gefertigt werden.
Sehr lebendig ist die alte Schneiderkunst auch noch in
Neapel.

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Sonntag, 18. Juni 2017
Kein Samba auf dem Monte Prano
Ich bin ja nicht nur gerne mit dem Rennrad
unterwegs, sondern zur Abwechslung auch mal auf Schusters Rappen.

Da trifft es sich gut, daß mein kleines Podere an Rande der
Apuanischen Alpen liegt.




Der südwestlichste Gipfel dieser schönen Berglandschaft ist der Monte Prano; man kann von dort ober in die Mamorbrüche sehen, das toskanische Archipel im Thyrrenischen Meer und bei guter Sicht sogar bis Korsika.




An einer kleinen Ansiedlung, die nur noch im Sommer bewohnt ist, beginnt der Anstieg, der erst durch kühle schattige Kastanienfelder führt.

Der italienische Alpenverein hat die Wege gut ausgebaut und bestens beschildert.




Bei Campo al Orzo tritt man aus dem Wald heraus und beginnt nun mit dem eigentlichen Aufstieg. Eine Kirchenruine zeugt davon, daß bis zum Ende der Mezzadria hier reges Leben herrschte und die Menschen durch Schafzucht oder Anbau von Gerste (orzo) ihren kargen Lebensunterhalt verdienten.





Immer weiter und steiler geht es hinauf und man sieht jetzt schon von weitem das große Gipfelkreuz, daß als Friedensmahnung aufgestellt wurde.




Vor 10 Jahren hatte ich den Aufstieg kaum geschafft, so sehr hatte mich mein Leben zwischen Bürostuhl und Couch schon geschwächt.
Jetzt aber merkte ich den positiven Effekt meiner, zugegebener Maßen noch zu geringen, körperlichen Betätigungen.




Nach einer ordentlichen Gipfelbrotzeit mit Peccorino und Salami machten wir uns wieder auf den Rückweg und erreichten bald wieder das Tal.




Ach ja, was hat es nun mit dem Samba auf sich?




Wie dem Leser diese Blogs schon bekannt ist, fanden in dieser wunderschönen Gegend schlimme Kämpfe 1944
statt. Die deutschen Besatzer hatten auf dem Monte Prano einen Artillerieposten, welcher von den brasilianischen Soldaten der FEB
eingenommen wurde, als diese, als einen ihrer ersten Kampfeinsätze während der Befreiung Italiens, den Monte Prano eroberten.
Und das war sicher kein fröhlicher Samba Tanz.

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Mittwoch, 10. Mai 2017
Toscana Fraktion
Montalcino - was fällt Ihnen da ein?
Natürlich Brunello, Otto Schily, Peter Glotz oder Joseph Fischer! Genau.



Aber darum geht es hier nur sehr am Rande.
Um die genannten Personen gar nicht, um Brunello nur ein wenig.

Sie haben es erraten. Hier geht es mal wieder um das Radfahren, genauer um die Eroica.

Am 7. Mai war es mal wieder soweit, daß ich mich einer Gruppe Wahnsinniger anschloß, um auf den strade bianche der Provinz Siena Mensch und Material einer Bewährungsprobe auszusetzen.

Die Organisatoren hatten für die diesjährige Frühjahrsedition Montalcino als Start-und Zielort ausgewählt und teilweise neue Streckenführungen eingebaut.

Auf der Fahrt in den Süden begleitete mich diesmal der A., den ich seit Frühjahr 1964 kenne und mit dem ich schon viel Unsinn angestellt hatte.
Wie nicht anders zu erwarten, ist er auch für die Eroica der richtige Begleiter.

Am Samstag Mittag brachen wir dann auf, um den Rest des Teams in Montalcino zu treffen und unser Tour Package mit Startnummer und Roadbook abzuholen.

10 Kilometer vor Montalcino schlug meine gespannte Vorfreude aber in ein jähes Klagelied und Jammern um.

Im Gegensatz zu Buonconvento im Orcia Tal, dem Startort der letzten Jahre, liegt Montalcino hoch über dem Tal der Orcia.
Das hieß also, daß auch die Zielankunft oben auf dem Berg läge. Wie sollte ich denn je zum Ende der Runde noch solch einen Anstieg schaffen?
Je näher wir Montalcino kamen, desto schlimmer wurde mein Geheul und ich versuchte schon Ausflüchte für eine Absage des ganzen Unternehmens zu finden.

Aber noch hätte ich ja 18 Stunden bis zum Start Zeit.

Die Formalien war schnell erledigt, als sich schon der gute Mark793 meldete, mein Begleiter und Motivator vom letzten Jahr in Buonconvento.

Nachdem auch die anderen von einer Erprobungstour zurück waren, ging es nach Staggia Senese in die Unterkunft.
Die Teambesprechung fand dann wie üblich am Abend bei Pizza und Pasta im Pozzo dei Desideri statt.

Don Alphonso würde mit dem A. und dem W. eine Distanz bestreiten, mark793, T. und ich eine andere und der
Monnemer die Königsetappe von 170km. Der Start hierzu war schon um halb sieben, so daß um neun wir anderen unseren Startstempel abholten und losrollten.

Aber nicht wie gedacht bergab ging es, sondern hinter der Burg von Montalcino schraubte sich der Berg nochmals höher. Zum Jammern blieb nun keine Zeit.
Nach wenigen Metern hatten wir uns eingerollt und das kleinste Ritzel war gefunden.
Der Blick über die hügelige Bilderbuch Toscana schnell für die ersten Anstrengungen.



Schon bald bog die Strecke ab auf die ersten Schotterpisten und wir wurden mächtig durchgeschüttelt. So ging es bei herrlichem Wetter bergauf und bergab. Manches Stück mußte ich schieben und bergab auf den strade bianche bremste ich, was das Zeug hielt.



Als mir an einem Anstieg mal wieder die Kraft auszugehen drohte, wies mich der famose mark793 darauf hin, daß ich noch ein kleines Kettenblatt zur Verfügung hatte. Da ging's dann auf einmal leichter.

So hatten wir dann auch schon bald Tavernelle erreicht, wo die erste Verpflegungsstation bereit stand.



Wie jedes Jahr wurden aufgetischt, was Keller Küche der Toskana zu bieten haben: peccorino und Salami, prosciutto und crostata. Ribollita und Honigbrote. Und natürlich wunderbaren Rotwein, den ein älterer Herr als gesunde Früchte anpries.

An der Station verlies uns nun mark793, der direkt nach Montalcino zurückfuhr.
T. und ich aber fuhren weiter auf der vorgesehenen Strecke.
Auch bei meiner vierten Teilnahme schien mir auch bei der Eroica Montalcino der Abschnitt zwischen erstem und zweiten Ristoro der härteste zu sein.

Die Anstiege waren länger, die Abfahrten auf Schotter steiler, das Etappenziel weiter, die Schiebe Einlagen länger, meine Verzweiflung größer.



Dennoch blieb genügend Zeit, die wunderbare Landschaft zu bewundern. Bald schon sahen wir das Kloster Sant Antimo vor uns liegen und nach einem Mörderanstieg hatten wir das zweite Ristoro hoch oben in Castelnuovo dell Abate erreicht.
Wir genehmigten uns hier eine etwas längere Pause und ich einen zweiten Becher des köstlichen Montalcino Weines, bevor es auf die Schlussetappe ging.
Zehn Kilometer bis ins Ziel lagen vor uns. Da meine Kräfte merklich schwanden, ließ ich den fitteren (und jüngeren) T. ziehen.
Anders als am Vortag befürchtet, war der Schlußanstieg nach Montalcino aber gar nicht mehr steil und so konnte ich früher als erwartet ins Ziel einrollen und meine Medaille in Empfang nehmen.


Wenig später trafen dann auch schon Don Alphonso mit dem A. und dem W. im Ziel ein.
Leider hatten sie im Gegensatz zu mir und T. mehrere Pannen gehabt, was ihrer guten Laune aber keinen Abbruch tat.
Den tapferen Monnemer konnten wir dann später auch noch im Ziel zu seiner hervorragenden Leistung gratulieren.
So war die Eroica Montalcino für unsere Toscana-Rennrad-Fraktion ein voller Erfolg.
Ob ich nächstes Jahr wieder antreten? Vedremo !

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